Titel
philosophy
history


typografisches

 

 

zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken

 

Drumherum

Dass Banker nicht viel von Typografie verstehen, ist ja in Ordnung. Müssen sie auch nicht, denn sie verstehen ja was von Geld ... ähem.

 

 

 

 

Tag-Cloud-Typografie

Die Medien beeinflussen sich gegenseitig und ein Key Visual aus dem Web-2.0 landet auf der Mönckebergstraße. So geschehen mit der Tag Cloud oder Schlagwortwolke. Deren Prinzip ist aber eigentlich, dass die wichtigsten Begriffe in der größten Schrift dargestellt werden. Eigentlich heißt es doch immer, in der Politik ginge es vor allem um Sachfragen.

Da gleitet dann die unterirdische Typografie elegant in den Hintergrund. Haben sie am Ende keine Setzer mehr in der einstigen Arbeiterpartei?

 

 

Seriös?

Gute Frage. Kann man serös eigentlich nicht beantworten, da bei dieser Typografie ja noch nicht mal sicher ist, ob der Adressat überhaupt alles verstanden hat, was da steht.

 

 

Vorsicht an der Bahnsteigkante

Nach der Abschaffung der Klassen in der U-Bahn vor x-und-neunzig Jahren gibt es für die Anbringung einer Zahl auf dem Bahnsteig eigentlich nur einen sinnvollen Grund: es muss sich um die Bezeichnung des Gleises handeln.

Das Wort "Gleis" wäre also eher verzichtbar als das Leerzeichen, denn letzteres trägt immerhin zur Lesbarkeit bei.

Bei der überwältigenden Anzahl von immerhin zwei Gleisen dieses Bahnhofs wäre allerdings zu überlegen, ob eine Numerierung nicht eventuell komplett verzichtbar sein könnte.

 

 

Deppen die hunderste

Eigentlich ist es ja ziemlich langweilig, immer noch auf den Deppenapostroph hinzuweisen, das ist eigentlich ein Job für Bastian Sick. Warum dann doch? Wenn man auf diesem Screenshot nach links oben kuckt, was ist dann da? OK, es ist eine Vorabendserie. Wahrscheinlich macht der Affe nicht nur die Späße, sondern auch die Typografie.

 

Auf'm Dom geschossen

Wenn ein Führerschein zu oft in Flensburg auf Urlaub ist, dann sagt man hier gerne, der Inhaber habe die Fahrerlaubnis wohl auf'm Dom geschossen. Der Dom ist ein Jahrmarkt, der genau neben dieser U-Bahn-Haltestelle stattfindet. Wer auch immer diese Beschriftung gestaltet hat, hat seinen Gesellenbrief wohl auch auf dem Dom erworben - aber schätzungsweise eher in der Losbude als beim Schießen.

 

Ab nach Flensburg

Wow. Wenn ein Verkehrsteilnehmer gegen so viele Paragraphen der StvO verstößt wie die Behörde gegen Regeln der guten Typografie, würde man seinem Führerschein wahrscheinlich einen Daueraufenthalt in Flensburg spendieren.

Vielleicht geht so etwas doch ein wenig über die Fähigkeiten der Nummernschildermacher der Gegend hinaus.

 

Kreuzworträtsel-Typografie

In diesen Zeiten ist man es eigentlich schon gewohnt, dass der Imbiss-Mann nur noch sein Werbeschild selbst entwirft, dafür aber das Essen fertig vom Großmarkt bezieht.

Als Katastrophe empfindet man dann nur noch, dass sich jemand findet, der ein solches Schild in Neon und Blech anfertigt - haben die Schildermacher eigentlich gar keinen Geschmack und auch kein Fachwissen mehr?

So ist also fast von einem Glücksfall zu sprechen, dass sich in der unteren Zeile kein Buchstabe mehr fand, um das Kreuzworträtsel zu komplettieren.

 

 

Der erste Verkäufer

So wurden Packungen früher bezeichnet. Den meisten heutigen merkt man an, dass sie sich nicht mehr verkaufen müssen, sondern nur noch als Umhüllung der Ware dienen, die per Mailorder zu ihren Kunden findet.

 

Definitionssache

Beschriften heißt ja wohl „Mit Schrift versehen“. In diesem Sinne hätte der Urheber dieses Plakats seine Aufgabe voll erfüllt, finden sich auf diesem Plakat ja offensichtlich alle Schrifttypen, die das Menü hergab.

 

 

neue ulmer typografie

Man möchte meinen, dass an einem design-technisch so geschichtsträchtigen Ort mehr kundige Typografen herumlaufen, als sich unterschiedliche Schriftarten auf einer Festplatte befinden.

Dieses Packungsdesign zeigt, dass dem wohl doch nicht so ist.

 

Bauanleitung für Europa

Man kann ja nicht behaupten, dass der deutsche Europawahl-Kampf bisher sehr viel mit Europa zu tun gehabt hätte. Im wesentlichen ging es um deutsche Angelegenheiten.

Aber jetzt hat eine Partei die Lösung gefunden: so kann man jedes deutsche Wahlplakat auf ein europäisches upgraden. Genial, man braucht sich noch nicht mal einen Slogan auszudenken.

Leider (1) muss man auf typografisch wenig geschickte Versalien ausweichen.

Leider (2) heißt es doch eigentlich „Deutschland in Europa“ und nicht „Europa in Deutschland“.

 

 

Moxmox

Wenn ein Grafiker ein Layout erstellt, ist meist der Text auch noch nicht fertig. Macht ja nichts, nimmt man eben Buchstabensalat - Moxmox. Es muss diese Arbeitsweise sein, die in einem langen Prozess dazu geführt hat, dass Text nur noch als Grauwert gesehen wird, der in seiner Masse eine gewisse Bedeutung für die Wirkung des Layouts hat, aber inhaltlich keine Relevanz hat.

Anders ist nicht zu begreifen, wenn Text so behandelt wird.

 

Iconical Overload

Mit Typografie kann man richtig Geld sparen ("Überall" in Fotos auszudrücken, wär nämlich teuer). So verlockend eine derartige Werbekampagne ist, so gefährlich ist sie auch, wird es doch mit jedem Motiv schwieriger. Man kann nämlich leider nicht jeden Buchstaben mit einer vielsagenden Zeichnung ersetzen, ohne dass es unlesbar wird.

 

Gut getroffen

Die grafische Zusammenfassung dieses Texts hätten wir uns tatsächlich nicht besser vorstellen können. Jetzt heißt es nur: gefasst bleiben - und zwar zusammen.

 

Waschen ohne nass werden

Irgendwie wollte es sowieso keiner glauben, dass das plötzlich Kundenzentren werden. Leider glauben sie es wohl selbst nicht, sonst würde man der Wand ja ansehen können, dass es draufgeschrieben wurde.

 

Alles falsch

Hier kocht der Chef selbst - und macht auch die schilder, so ist dann nicht nur in jeder Zeile eine neue Schrift, sondern auch ein neuer Fehler. Man will ja zeigen, was man hat.

 

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft

Geschafft! Das Komitee für die Verwendung der "Bauhaus" gibt bekannt: Der wahre und einzige Verwendungszweck für die "Bauhaus" ist gefunden. Sie darf nunmehr aus allen Schriftsammlungen entfernt werden.

 

Typografisches Stadt-Land-Fluss

Schön, dass es noch Designer gibt, die bei Wien nicht nur an Rummelplätze und Schäferhunde denken. Da gab es doch mal was und das fing auch mit "Wiener" an. Und schon haben wir die Hälfte vom Schriftzug beisammen.

Gut, was?

 

Die eierlegende Wollmilchsau

Dieses Spielzeug ist wohl eher für Erwachsene - erfüllt es doch alle Ansprüche, die heutzutage an Dienstleister gestellt werden: einfach, transparent und ohne Schnickschnack.

 

Spot the difference

Vielleicht sollte bei dem Betreiber dieses Formulars mal der Datenschutz vorbeischauen - nicht wegen der datenschutzrechtlichen Gründe, sondern weil es unbeabsichtigt mehr abfragt, als es darf: z.B. ob der Ausfüller gut sehen kann und deswegen den Unterschied erkennt.

 

Wichtig

Jedem Setzer wird empfohlen, den Text zu lesen, den er setzt. Ist der Setzer auch Urheber, sollte man eigentlich vermuten, dass er ihn kennt. Und deswegen auch die wirklich wichtigen Stellen identifiziert hat. Um sie z.B. herauszustellen.

Dieser Texter scheint so genial zu sein, dass er nur Wichtiges schreibt.

 

Geil

Man sollte meinen, dass einige Worte deutlich genug sind. Der Wortschatz der Menschen schrumpft aber von Jahr zu Jahr. Das wirkt sich auf Fremdworte wahrscheinlich als erstes aus. Dann setzt man eben auf illustrative Typografie. Zum Glück enthält das Wort die benötigten Formen.

Fundstück von www.visipix.com

 

Ich finde nichts

Typografische Ahnungslosigkeit fand man sonst eher auf Bäckerei-Plakaten und in Pizzabringdienst-Prospekten. Die gehobene Tagespresse war dagegen immer noch ein Hort der Schwarzen Kunst. Und jetzt das. Auf der Titelseite gar. Und dann noch in einer Glosse, die sich über die Ahnungslosigkeit der anderen mokiert.

Ach Mensch... wenn Ihr schon kein Geld mehr für die Spezialisten habt, dann kauft doch jedenfalls eine Software, die automatisch dort Ligaturen setzt, wo welche hingehören. Sieht besser aus. Echt.

 

 

Wollen auch Sie... ?

Die Frage trifft ins Herz. Etliche Umfragen belegen, dass mindestens 300% der Frauen und nochmal 50% der Männer sofort "Ja" sagen würden. Aber doch bitte wirklich "Schlank" und nicht "Ultra Bold Condensed".

 

 

Portionsweise

Der Unterschied zwischen Keksen und Kuchen liegt in der Darbietungsform. Diese kleinen Sacherkekse muss man nicht mehr schneiden, mühsam mit der Gabel durch dicke Schokoschichten pieken und dann hoffen, dass es beim letzten Transport nicht zu Boden fällt. Nein - diese Teilchen sind portioniert.

Um das sogar im Logo auszudrücken, portionierte man die Schrift ebenso. Jetzt kann sie Buchstabe für Buchstabe g e l e s e n  w e r d e n.

 

Fraktur grotesk

Hier haben wir einen kleinen Ausschnitt (einen größeren erträgt man wirklich nur schwer) aus dem Programm eines Verlags mit ...

... Designliteratur. Ja richtig. Sind sogar ein paar echt empfehlenswerte Werke dabei. Vielleicht hätten sie die lesen sollen, bevor sie einen Prospekt drüber machen?

 

Kinder Kinder

Diese Schrift heißt Comic Sans. Und sie ist auf jedem Computer. Auf jedem? Nun, das vielleicht nicht, aber doch offensichtlich auf viel zu vielen. Anders ist ihre Beliebtheit wohl nicht zu erklären.

Aber kann mir mal jemand erzählen, was sie mit Kindern zu tun hat? Ist es wegen dem "Comic" (aufgrund der Zielgruppe passen wir uns hier auch in der Grammatik an) oder eher weil sie so ungelenk aussieht?

Meine ersten Schreibversuche (und die meiner Schulfreunde) sahen jedenfalls anders aus (und schöner, sowieso).

 

 

Alt aussehen

Dieses Bauwerk heißt "Alter Elbtunnel". Das ist wichtig, denn nur anhand der Stauzeiten vor der Einfahrt könnte man es nicht vom "Neuen Elbtunnel" unterscheiden. Damit das Baudenkmal nun "Alt" aus allen Ritzen atmet, hat man ihm Schilder spendiert, die ein Berater offensichtlich als "stilecht" ansah.

 

Neu aussehen

Manchmal ist es nicht in Ordnung, wenn der Webmaster zur Lenkung der besonderen Aufmerksamkeit einfach seine Lieblingsschrift verwendet.

 

Noch mehr schnelles Essen

Aber trotzdem die Höflichkeit nicht vergessen. Und bei diesem hier vergeht mir derselbe eigentlich eher... das ist bei Comic Sans aber auch kein Wunder. Da müsste man noch nicht mal was zu essen servieren, damit einem der Appetit vergeht bei so einer Typografie.

 

Sach nochmal

Wenn mein Gesprächspartner mein Gemurmel nicht versteht, muss ich's nochmal nuscheln. Beim Lesen könnte ich jedoch einfach dieselben Buchstaben nochmal lesen - quasi recyceln. Die Müllabfuhr scheint das jedoch noch nicht so verstanden zu haben - mit dem Lesen.

Das mit dem Schriftsetzen haben sie offensichtlich auch nicht verstanden.

 

Mehr informiert

Die Masse macht's. Man staunt immer wieder, wie sich die Vorliebe der Schilderkünstler für die Ästhetik der Symmetrie gegen den gesunden Menschenverstand durchsetzen kann.

 

Das Beste zum Schluss

Die Feinheiten der Typografie vermitteln sich nicht jedem und nicht auf Anhieb. Vielleicht hätten sie jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt. Aber es bleibt ein Trost: es ist praktisch unmöglich, das andere Schild auch verkehrt rum aufzuhängen.

Es macht Schule... wenn wir noch ein paar Wochen warten, müssen wohl die Schrift-Designs geändert werden, weil sich die Wahrnehmung verschoben hat. Nicht dass jemand denkt, ich hätte den ÖPNV besonders auf dem Kieker...

 

 

noch mehr finden:

anleitend

formfehler

korporate identi

verboten

 

© Monika Gause, 2002-2008

home | head | body | hands | feet | sitemap

© mediawerk Monika Gause, 2002, 2007 - Impressum - info@mediawerk.de