Seit
diesem Winter fressen sich Meisen und Spatzen bei uns voll. Angefangen
hat es mit einer Bande Stieglitze, die sich die Reste
der Sonnenblumen geholt haben. Die Meisen haben das zu spät
entdeckt, nehmen aber gerne ein paar Erdnüsse von der Balkonbrüstung
und picken die Knödel leer.
Bemerkenswert, dass die kleinen
Blaumeisen die größeren Kohlmeisen regelmäßig
in die Flucht schlagen. Mit waghalsigen Flugmanövern werden sie von
den Knödeln vertrieben. Damit auch die Kohlmeisen etwas vom Überfluss
bekommen, haben wir es an viele Stellen verteilt. Alles können selbst
zwei Blaumeisen nicht bewachen.
Seit sie zur Familie gehören, haben sie auch Namen. Ingo ist eine Blaumeise und Horst ist ein frecher Spatz. Er verteidigt sein Revier lautstark - bis Ingo kommt.
Vogelfreunde raten, im Winter nicht nur zu füttern, sondern auch eine kleine Schüssel mit frischem Wasser hinzustellen. Machen wir doch gerne, denn ihre anderen Wasserstellen sind inzwischen zugefroren. Nun denkt man ja, die armen Vögel leiden Durst, aber das scheint es nicht zu sein. Ingo jedenfalls badet bei diesem Wetter sehr gerne. Mindestens einmal in der Woche.
Die Bachstelze lässt sich nicht von Ingo vertreiben und sitzt weiter
lässig
in „seinem“ Baum. das heißt - so lässig auch wieder
nicht - es sieht schon ein wenig unsicher aus, vor allem, wenn sie sich
auch noch nach den Knödeln strecken muss.
Auch Horst frisst gerne in ungemütlichen
Positionen - kopfüber oder mit Halsverrenkungen. Auch wenn es bequemer
ginge, scheint er auf Gymnastik Wert zu legen.
Jetzt,
wo es langsam kälter wird, sind auch die Stieglitze wieder da.
Sie sind wählerisch, was das
Futter angeht. Das meiste streuen sie über den halben Balkon
und fressen nur eine bestimmte Sorte - wahrscheinlich die Sonnenblumenkerne.
Seit
ein paar Tagen (Ende Mai) bringen sie ihre Jungen auch mit. Jetzt hat Familie
Blaumeis
wieder Oberwasser - sie kommen mit zwei Jungen.
Die
Jungen betteln noch lautstark nach Futter und die Eltern haben gut zu tun.
Sie sind neugierig und suchen alle Kisten ab, ob nicht noch etwas Leckeres
drin ist.
Im
siebten Grünfinken-Himmel befindet sich dieser Kandidat. Leider muss
er die Pracht mit 3 dauerhungrigen Artgenossen teilen. Die Stieglitze
kommen wohl dieses Mal zu spät.
Unter ihren Fressplätzen hinterlassen Finken regelmäßig eine üble Sauerei aus Spreißeln, ganzen Kernen und ihren ... nunja ... Verdauungsprodukten. Die ganzen Kerne werfen sie absichtlich auf den Boden, wohl um für das nächste Jahr vorzusorgen.
Und
hier ist zu sehen, warum die Blüten oben angefressen sind. Dranhängen
- wie Meisen an einen Knödel können sich Finken nunmal nicht.